Getestet: Taimi (App)

Wer eine App im Bereich von LGBTQ sucht, der stößt unweigerlich auf Taimi, die wohl erwähnenswerte/einzige derzeit. Aufgebaut ist die App wie andere, also in der Handhabung ebenso ähnlich. Sie ist in Schwarz gehalten, warum auch immer, etwas nervend und lockend sind die roten Zahlen in der Leiste des Chatsymbols. Hier soll wohl jede*r denken, „hey ich wurde angeschrieben“, was aber leider nicht ganz richtig ist. Denn hier werden auch sogenannte Likes angezeigt die aber eben nur gerade online sind oder ein Like das mit einem Auswahl-Text kreiert wurde. Es ist also nicht immer von der Person angestoßen worden.

Hier tummeln sich viele, von Transsexuellen, nicht binären, queer, Pan-sexuellen, bisexuellen, bis hin zu asexuellen Menschen. Die meisten haben oft ihren Instagram oder Snap-Account gleich mit im Profil erwähnt. Oft auch mit »nicht aktiv hier, schreib mir dort«, andere wollen damit die Bezahlung umgehen – aber ebenso zum Sammeln von neuen Follower/Fans – und der Anbieter hat dies noch nicht geblockt. Obwohl dies eigentlich nicht unbedingt nötig wäre, denn bei einem gegenseitigen Like kann man sich auch kostenlos schreiben. Und zum Zweiten, der Preis ist derzeit wirklich noch angemessen und beläuft sich zwischen 9,99 € (Bronze), 15,49 € (Silber) bis 21,49 € (Gold) bei monatlicher Bezahlung/Laufzeit, ansonsten unterscheiden sich diese Preise nochmals. Wer sich besser und öfter präsentiert haben möchte, findet in den Paketen »ab Silber« auch das »Booste mich«, das begrüße ich, dass dies nicht extra nochmals einen Preis kostet, wie es bei vielen anderen Anbietern üblich ist. Mit zu erwähnen sei, dass das Silber-Paket bereits ausreicht und dieser Preis auch als Bemessungsgrundlage genommen wurde. Es gibt auch wieder ein »Lebenslang« Paket, das man nur von wenigen Apps kennt, ich aber immer irgendwie toll finde.

Verrückte und damit meine ich wirklich nicht die LGBTQ-Menschen, gibt es überall und so auch dort. Mir hatte dort eine transsexuelle Frau ihre persönlichen Bilder freigegeben – eine erweiterte Variante, die nur bei gegenseitigem Like angesehen werden kann – und dass mich dort nur der Penis mit Toys erwartet hatte, das hat mich dann doch leicht verstört.

Viele schreiben ihren Profiltext auch in Englisch oder in einer Mischung aus Deutsch/Englisch, warum dies so war, ist mir leider schleierhaft. Eine Vermutung ist, die App war eine Zeit lang noch nicht übersetzt worden, vielleicht lag/liegt es daran, dass sich diese Personen dem einfach angepasst haben. Mittlerweile ist die App in deutscher Sprache. Was mir auch neu war, ist, dass »Bottom« und »Top« – oder beides – wohl mittlerweile weit verbreitet sind und dies extra als Persönlichkeit mit ausgewählt werden kann. Eine Persönlichkeit, die es auch gibt und ausgewählt werden kann, ist »Daddy«, diese habe ich fast nie in irgendwelchen Profilen gelesen, ein Wunsch der also für einige wohl unerfüllt bleiben dürfte.

Die App ist also keine reine Single-/Dating-Kontaktbörse, sondern hier suchen viele LGBTQ-Anhänger auch nur Freundschaften und das sollte auch respektiert werden. Etwas seltsam und ob es der Fehler eines Filters ist oder die fehlerhafte Einstellung der Suchenden ist, dass Frauen auch angezeigt werden, die lesbisch sind und nur Frauen suchen, einem als Mann aber angezeigt werden und auch umgekehrt. Auch schade finde ich, dass viele Personen, die man nicht wollte – also disliked hat –, trotzdem oft wieder angezeigt werden, vielleicht liegt dies an den Regenbogenlikes? Moment, was sind Regenbogenlikes, das sind quasi eine doppelte Chance bei dem, der oder die Auserwählten. Den Filter »Alle Linkswischer verwerfen« habe ich leider nicht verstanden, denn bei dieser App kann man nicht links oder rechts wischen. Das Besondere bei Taimi ist, dass es auch viele Profile ohne Fotos gibt und das soll lt. Anbieter auch das Besondere sein, denn dieser ist davon überzeugt, dass es nicht (nur) auf das Aussehen ankommt. Könnte sein, dass dies im Bereich LGBTQ stärker so angesehen wird, ansonsten sind doch viele der Auffassung »Aussehen findet – Charakter bindet«, besonders wenn es um »Foto-Matching« geht, aber das darf jede*r natürlich selbst entscheiden. Abschließend zu erwähnen sei, für alle diejenigen, die es brauchen oder wichtig finden. Es ist sowohl der Instagram- als auch der Spotify-Account möglich zu verknüpfen, dann werden Fotos oder eben die Lieblingsmusik mit ins Taimi-Profil integriert, ohne dass der Accountname aber bekannt wird. Und warum bei der Buchung eines Premium-Paketes Auberginen als Ladescreen regnen, muss ich wohl auch nicht verstehen … Der Screenshot Schutz muss wirklich noch positiv mit erwähnt werden.

» Dieser Artikel / diese Ausgabe, ist verfügbar bis zum 28.11.2026 «


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