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Serie: LIFE – Nachbarn teilen alles, oder?

Die Deutschen können irgendwie keine guten Serien sagen viele und bei Filmen blieb nur „Das perfekte Geheimnis“ wirklich in Erinnerung und ein absoluter Erfolg, weil es so aus dem Leben ist oder sein könnte. Aber trotzdem muss ich sagen, das KRANITZ „Bei Trennung Geld zurück“, auch eine gute Serie aus „deutscher Feder“ ist. Es basiert auf einem Podcast und wurde köstlich umgesetzt, die für mich beste Folge ist „Folge 3 der zweiten Staffel: Celine & Noah – Gang Bang Man“. Das einzige was stört und am Thema vorbei ist die Vermischung von Beratung oder Sitzungen mit dem besten Freund und dem daraus resultierenden nicht passenden Killer-Manni. (Impro-Comedy)

Aber kommen wir zurück zur eigentlichen Serie Life, denn wenn wir schon beim Leben sind, dann ist die BBC-Drama-Serie die auf ARTE gelaufen ist, ein absoluter Hit. Ohne mich nun selbst als Autor hoch zu loben, besser hätte ich einige Teile dieser Serie nicht schreiben können und tatsächlich habe ich mich mit einem Charakter identifiziert. Ich muss nun sagen, die Serie ist nun nicht unbedingt für jede*n etwas, denn es geht um das ungeschönte wahre Leben und das beinhaltet nunmal die pure Realität. Alkohol, Pubertät, überforderte Mütter/Frauen/Männer, Beziehungen, Behinderung, Affären, Depression und Tod. Genau solche „heißen“ Themen findet jede*r eher selten in deutschen Serien wieder, denn dies sind Themen, gerade wenn es um Mütter geht, das ist vielen Autoren zu „heiß“. Denn die werden generell in deutschen Serien nie/selten angetastet. Ganz anders in dieser Serie und wie ich schon erwähnt hatte, es soll schon etwas heißen wenn ich mich mit einem Protagonisten identifizieren kann.

Einige ziehen hier einen Vergleich zu „This is Us“, jedoch ist diese Serie viel zu warmherzig und das ist bei Life ganz und gar nicht der Fall. Denn es läuft nicht immer alles rund und trifft genau viele frühere und noch vorhandene Zeitebenen. Da gibt es eben auch den Mann, der ohne seine Frau nicht mal weiß wie die Geschirrspülmaschine funktioniert und genau einige aus dieser Generation wissen das bis heute noch nicht. Denn dafür gibt es ja „die Ehefrau“. Es ist eben eine süße Alltagsdrama Serie, die in einem Haus spielt wo alle Nachbarn irgendwie doch vieles teilen und eben auch Gefühle, Neugierde und sich für den anderen noch interessieren. Hier könnte jede*r vielleicht sagen das dies nicht mehr Zeitgemäß ist, denn wenn in einem Mehrfamilienhaus neue Nachbarn einziehen stellen sich die wenigsten noch vor.

Diese Serie hat mich gut abgeholt, am Anfang ist es zwar etwas verwirrend und die Schnitte waren mir zu schnell/viel. Da wäre ich auch fast schon wieder abgesprungen, aber trotzdem fesselte sie mich dann kurze Zeit später, in einigen Folgen habe ich mich tatsächlich an meine eigene Situation erinnert. Und deshalb meinte ich auch, so gut hätte ich meine eigene Geschichte gar nicht schreiben können, denn sie wird fast perfekt abgebildet. Ich verrate nun nicht in welcher Szene/Folge dies bei mir der Fall war, aber ich kann mir vorstellen das einige mir hier zustimmen werden, zumindest kennt jede*r mindestens eine/einen in seinem Umfeld die/der perfekt abgebildet wird. Und da zeigt sich, besser hätte diese Serie es nicht treffen können. Auch schön ist es, das die Staffel einen guten Abschluss findet und keine Fragen offen bleiben. Mit verschiedenen Ergebnissen hätte ich tatsächlich nicht gerechnet, aber irgendwie bleiben sich alle treu und die Entscheidungen sind nachvollziehbar. Des weiteren sind die Charaktere nun nicht die „Super-Schönen-Perfekten“ die sonst meist abgebildet werden und auch das macht diese Serie überaus attraktiv. Es geht eben um Kommunikation, Ehrlichkeit, Interesse und sich selbst treu zu bleiben und das bildet die Serie in meinen Augen perfekt ab. Sie hat einen gewissen Humor den ich überaus liebe und genau meinen Geschmack trifft. Natürlich wird sie ihrem Genre „Drama“ auch gerecht, denn einen berühren kann diese Serie absolut – mir sind auch ein paar Tränen gekommen –. Auch die teilweise passende vulgäre Sprache, findet – die/der ein oder andere – verstörend oder gar abschreckend, für mich aber passend zu Situationen oder deren Charakter. Mein absoluter Tipp, für alle die mal über den Teller-Rand hinaus blicken wollen oder es schon kennen, und nicht unbedingt an den Gesellschaftlich gelebten Klassiker „Frau/Mann-Haus-Kind – die alles ist harmonische“ Welt glauben. Oder wie es auch gehen kann wenn Menschen Tür-an-Tür miteinander leben, großartig.

Mittlerweile in der Mediathek nicht mehr vorhanden.

» Dieser Artikel / diese Ausgabe, ist verfügbar bis zum 01.01.2026 «


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