Getestet: sMeet, die virtuelle „Welt“ geht offline


Da ist wohl mit dem Fall des Flash-Players einiges mit untergegangen, so wohl auch die Welt von sMeet, während vor 12 Jahren noch buntes Treiben und unzählige Räume in der sMeet Welt zu bestaunen waren, hat dies bedauerlich drastisch abgenommen. Die Alternative zu Second Life, Made in Germany, hat Schwierigkeiten den Anschluss wieder zu finden. Im Schnitt nur 25 User aus Deutschland – eigene Einschätzung, bei Beobachtung an einigen Tagen – sind online und jede*r präsentiert mal abwechselnd seine YouTube Playlist, mit zwischendurch ein paar Zeilen im Chat.

Aber jetzt muss man eine Software/App herunterladen und die Gründe lassen sich nur erahnen, warum die vielen User nun der virtuellen Welt fernbleiben. Bei einigen dürfte es nicht funktionieren, wie bei mir mit einem Mac, da lädt die Software leider nicht. Die Aussage von sMeet selbst, es wird mit Hochdruck daran gearbeitet. In der Windows Variante funktioniert es recht gut, aber bedauerlicherweise nicht dauernd flüssig. Aber die Abstürze von früher sind deutlich weniger geworden, wenn ich mich da noch an die „Flash-Player“ Zeit zurückerinnere. So ist es mehr oder weniger ein Treffpunkt für Schlagerfreunde geworden und das Publikum hat sich inzwischen gewandelt. Eigentlich schade, denn hier feierte ich damals mit »Rent a Tobi« tolle Shows und begeisterte viele User.

Über die Preise im Shop, die man mit Coins – der virtuellen Währung in sMeet – bezahlen kann, brauchen wir nicht unbedingt darauf eingehen, die sind enttäuschenderweise teils jenseits von angemessen. Für jemand, der neu in die sMeet Welt eintauchen möchte, ist es bedauerlicherweise unglaublich kompliziert geworden, Boost, Fame Points, Social, Helps, Dimes, Abzeichen oder was war es noch…? Ja, hier hat man die Einfachheit von früher aufgegeben, zu mehr Möglichkeiten am Sammeln – oder eher Wahnsinn – um die Nutzungszeit nach oben zu kurbeln. Zum deutlichen Nachteil nicht nur für die Übersichtlichkeit. Für neue User ist es eine schiere Unmöglichkeit, die Levels – die Stamm-User besitzen – annähernd erreichen zu können, denn hohe User-Levels werden im Chat natürlich deutlich gemacht und vom System für alle begrüßt. Vielleicht ist das eine gewisse Wertschätzung für – du hast viel – und damit mehr Aufmerksamkeit verdient, es spiegelt für mich aber wider nur eine gewisses „wohlhabend“ Status-Symbol wieder. Des Weiteren ist es meist ein Teufelskreis, denn wie in unserem Land auch haben die, die mehr haben, keine Schwierigkeiten mehr zu bekommen – anders sieht es aus, wenn jemand wenig hat. Ähnlich bei sMeet.

Auch die Eigenwerbung in Form eines Fensters, das oft beim Raum wechseln erscheint, ist nur noch nervig. Jetzt hofft man womöglich auf irgendwelche „Coins-Verspieler“ im Casino-Raum, die Optik und Gewinne sind dürftig und nicht nachvollziehbar z. B. bei der wackelnden Kugel im Roulette, die dann einfach noch eins weiter hüpft, was natürlich realistisch ist *Ironie*. Nun wird man von Leinwand-Unterhaltungsmoderatoren jeglicher Art begrüßt, die gerade Sendung machen für sich entdeckt haben und so noch ein bisschen Stimmung kreieren wollen. Über den Geschmack der Unterhaltung und Musikauswahl lässt sich streiten. Mittlerweile gibt es einen richtigen Abzeichen-Dschungel und jeder hat etwas anderes über seinem Avatar. Wenigstens die Operatoren – mit OP Abzeichen – machen einen ordentlichen freiwilligen Job. Aber leider sind es diese Vielzahl an Kleinigkeiten, die das sMeet Erlebnis inzwischen deutlich trüben. Was wirklich schade ist, denn die einst kunterbunte – große sMeet – „Welt“ war wirklich eine tolle Sache gewesen…

» Dieser Artikel / diese Ausgabe, ist verfügbar bis zum 19.08.2026 «


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