Getestet: Thermalresort Köck
Der Testbericht aus 2024
Die nächste Generation hat das Hotel so gesehen übernommen und hat sich etwas getan?
Bei meinem Check-out habe ich ein Paradebeispiel an Service erlebt. Dass heutzutage Service irgendwie ausstirbt, ist nicht weiter erwähnenswert, aber sich ein Urteil über einen Gast zu erlauben, ist als Chef leider wirklich unpassend *. Egal, wie ein Gespräch sich entwickelt oder um welchen Inhalt es ging. Ich kann als Hotelinhaber nicht einerseits sagen „dass es uns gut geht und woanders ein Land beschossen wird“ und andererseits Ressourcen unnötig verschwenden, indem die Außenbeleuchtung stundenlang automatisch an jedem Balkon eingeschaltet wird. Von der Lichtverschmutzung ganz zu schweigen. Das machen übrigens einige Hotels in Bad Füssing, muss wohl der neueste Werbekracher sein. Entweder wird die Beleuchtung vom Hotelgast ausgeschaltet oder sie geht später automatisch wieder aus. Die Aussage, dass es uns gut geht, vollkommen außer Frage. Aber das passt für mich nicht zusammen, auch wenn das vielleicht – für einige – schwer vergleichbar war.
Mein eigener kleiner Servicetest wurde enttäuschenderweise mit durchgefallen von mir bewertet. Meine Anfrage an der Rezeption war, ob ich im Bus, also den öffentlichen Verkehrsmitteln, mit der Karte bezahlen könne. Leider ist hier allgemein Bad Füssing und die Verkehrsbetriebe absolut fortschrittlich, denn Fahrkarten gibt es nur beim Busfahrer. Nach ein paar Witzeleien und Gedankengängen von uns beiden ist sie zu einem „ich denke nicht“ gekommen, sie wusste es nicht – davon kann ausgegangen werden. Ja, denken heißt eben ungünstigerweise nicht wissen, sie hätte doch einfach mal zum Hörer greifen können. Aber vielleicht ist das Telefon für das Klingeln reserviert.
Wir erinnern uns an meinen Check-out im Jahr 2019, daran hat sich nichts, aber rein gar nichts verändert, wie immer das Telefon. Nur diesmal tatsächlich ohne die Reinigungskraft. Ich kann es wirklich nicht begreifen, es klingelte unaufhörlich und beim dritten Mal muss er nun aber wirklich mal ran gehen. Völlig egal, ob da noch jemand vor ihm steht, tut mir leid, das war mein Eindruck. „Ja, dann vielleicht bis zum nächsten Mal“, war dann der letzte Satz. Klar, die Bezahlung war fertig und was soll dann noch viel geredet werden? Von mir aus macht jemand Unterschiede, ob es ein Stammgast ist oder eben nicht. Aber so viel Ahnung habe ich dann schon, dass jede:r einen gewissen Abschied und Service erwarten darf! Der Check-out erweckt jedes Mal einfach den Eindruck, als wären sie perfekt, wollen gar nicht wissen, ob alles gepasst hat oder sonst was. Das ist so schade und den Inhaber:innen scheinbar gar nicht bewusst, dass hier einfach viel verspielt wird. Denn es gäbe genug Möglichkeiten für ein klingelndes Telefon, ganz im Ernst!
Ein paar Elemente im Fitnessbereich sind wirklich einzigartig, und ich liebe sie. Ich werde sie vermissen, mittlerweile würde mir persönlich „nur Frühstück“ nicht mehr ausreichen. Klar, das Frühstücksbuffet ist immer noch großartig. Aber trotzdem ist das Hotel bedauerlicherweise etwas stehen geblieben, innovativ ist es nach wie vor. Mit dem Smart-Home, der Zimmer- und Hoteleinrichtung oder dem gut eingestellten Fernseher. Da fehlte mir nur ein Sleeptimer, damit sich der Fernseher automatisch nach einer gewissen Zeit ausschaltet. Moment, Klassiker sind noch vorhanden, die Bibel. Deshalb ist die Lieblingsbegrüßung einiger Hotelmitarbeiter:innen „Grüß Gott“, keine Ahnung, ob die ihn alle schon gesehen haben. Der Bademantelgang ist modernisiert und optisch toll gelungen. Zurück zum Essen, zum Beispiel jeden Tag in der Therme zu essen, ist schier utopisch, es fehlt einfach etwas im Hotel. Es wäre doch einfach, nachmittags einen kleinen Kaffee und Kuchen oder Snack mit anzubieten. Meine Meinung ist, wenn die Inhaber:innen des Hotels nicht aufpassen, wird es von der Vielzahl an den anderen Hotels überholt, denn die Stammgäste sind irgendwann nicht mehr da und nach wie vor gibt es wenig „junge“ Leute im Hotel. Viele ältere Gäste machen dort ihre Kur. Andere Hotels bieten Halbpension, bessere Pauschalen oder mehrere Gänge-Menüs an und – das hat mich überrascht – teilweise zum gleichen Preis wie das Hotel Köck, wo es nur Frühstück gibt.
Das Buchen auf der Internetseite, nach wie vor „manuell“ also vom Prinzip her, alles zum Anfragen, kein richtiges online buchen möglich. Und das meine ich mit dem Prinzip „stehen bleiben“, irgendwie passt da etwas nicht zusammen.
* Kommunikation ist vielfältig, was die eine anders versteht, interpretiert der andere vielleicht wieder anders. Es kann mehrere Seiten und Ebenen haben. Jedoch wurde das gefällte Urteil vom Gast so aufgefasst und ich habe dies ebenfalls so wahrgenommen. Ich habe die Situation und das Gespräch genau mitbekommen – analysiert und bin zu dieser Meinung und Einschätzung gekommen. Das "genaue" Gespräch wird hier nicht wiedergegeben/ausgeführt.
Der Testbericht aus 2019
Luxus hat seinen Preis oder Komfort? Eins ist sicher, die Kurtaxe ist mittlerweile eine tolle Möglichkeit für Kurorte, richtig Geld „zu machen“. Bei Bad Füssing wirklich unverdient und überzogen! Aber das Hotel Köck wurde 2018 komplett modernisiert, deshalb musste hier ein frischer Test her. Direkt in den Urlaub über den Bademantelgang. Aber fangen wir von vorn an …

Erholung und Therme, das hat in Bad Füssing fast jedes Hotel und Unmengen an Thermen. Bei dem Hotel „Köck“, ist dies die Therme Eins. Eine tolle Sache?!
Diese Freundlichkeit in einem Hotel habe ich wirklich selten erlebt, das Einzige, was ein wenig „hinausschmeißend“ wirkt und wirklich warten kann, bis der Gast das Hotel verlassen hat, ist der kurze Anruf bei der Reinigungskraft. Das Zimmer ist nun frei, „ja, das geht ja gleich weiter“, so die Seniorchefin. Das ist mir schon bewusst, dass hier einer nach dem anderen kommt, ist ja auch Sinn eines Hotels (und spricht ja auch für das Hotel), psychologisch aber ganz falsch und das trübt leider den sonst so herzlichen Charakter. Hier fühlt man sich dann wieder als einer von Tausend. Da wirkt der Satz „Schön, dass Sie bei uns waren“, wie ein „Der Nächste bitte“.

Das Hotel ist mittlerweile echt futuristisch und wirkt von außen extrem anders als die anderen Hotels. Man wollte wahrscheinlich absichtlich ein Akzent setzen und das ist gelungen. Im Zimmer selbst, tolle Abstimmung von Möbeln, Wandtattoos und Beschriftungen. Auch schön, dass der kleine Fitnessbereich inzwischen offener gestaltet wurde. Es ist im Zimmer sehr warm, deshalb kann man gleich die Heizung deaktivieren und die Temperatur reicht vollkommen aus, beim Schlafen ist es trotzdem ein wenig zu warm. Einiges steuert man mit dem Touchscreen an der Wand, ziemlich cool.
Der Altersdurchschnitt der Gäste liegt bei diesem Hotel bestimmt bei 60+, was aber auch am Ort und dem Thermencharakter liegt. Das Frühstück ist sehr breit gefächert und hier findet jede:r etwas. Ein „Guten Morgen“, hört man garantiert von jedem Hotelangestellten. Aber die einzige kleine Kommunikation ist scheinbar nur den Kaffeetrinkern vorbehalten, denn diese bekommen dann ihr Kännchen an den Platz und manchmal geht es dann über das „Bitteschön“ hinaus. Alles andere ist Selbstbedienung. 😉
Leider hatte ich bei unserem Aufenthalt nach dem Wochenende eine Baustelle – fast – vor dem Fenster, da für die Therme Eins ein neuer Thermalwasseranschluss gelegt wurde. Beim Check-out ist dies aber nicht zur Sprache gekommen, da die berüchtigte Frage nach „hat alles gepasst“, enttäuschenderweise ausblieb. Auch ist die Webseite manchmal scheinbar überlastet oder schlecht erreichbar, und die neue Seite ist zwar fortschrittlicher, aber schlecht umgesetzt und angeordnet – vieles auch nicht zu Ende gedacht, übersehen, vergessen und teils eine Katastrophe –. Die Agentur, die diese Seite umgesetzt hat, hätte ich sofort beurlaubt. Fazit: Einen Besuch wert, an einigen Sachen kann man noch besser/gefeilt werden 🙂