Getestet: Speeddating Anbieter

Wenn es ums Ansprechen vor Ort geht, dann kann jede*r dies spontan in der Öffentlichkeit tun, aber Untersuchungen haben ergeben, dass dies wenig Erfolg versprechend ist. Arbeitsplatz und Freundeskreis sind weit vorne zum Kennen und Lieben lernen. Aber wie sieht es beim Speeddating aus? Eins vorweg, die Klischees machen beim Speeddating alle Ehre. Die Frauen bleiben meist/immer sitzen und die Männer wandern, denn so sagt es schon die alte Gleichberechtigungsregel, „Damenwahl“ und ja, viele Frauen wollen dies auch genau so haben, denn nur so gehört es sich. Hier machen wir bei der Gleichberechtigung einfach mal Pause, jedoch zumindest im Preis gibt es sie – anders als beim Online-Dating. Die Plätze für Männer sind überwiegend bei allen Anbietern recht schnell voll.

Schön dass es „Speeddating“ gibt?

Zum Preis von um die 19 – 30 € und vielen möglichen Bekanntschaften, ist diese Flirtvariante mit „ich schau’ dir in die Augen“ ein Ausprobieren wert. Beim Speeddating bleibt die Frau sitzen und die Männer rücken immer eins weiter, wie schon erwähnt. Zumeist finden Speeddatings in Bars oder Restaurants statt, dort wo man sich eben gegenüber sitzen kann. Zu diesem Preis ist es im Vergleich zu Online Portalen recht günstig. Der weitere Vorteil ist einfach, jede*r sieht sich gleich real und kann sein Gegenüber perfekt wahrnehmen. Aber einige Frauen scheuen sich davor daran teilzunehmen, was wirklich Schade ist. Denn man fühlt sich als Frau vielleicht wie eine Verkäuferin von einem Fastfood-Restaurant: „Ihre Bestellung bitte? Mit Cola oder ohne? Zum hier essen oder mitnehmen? Mit Ketchup oder Mayonnaise?“. So ein „Job“ sollte also nicht unterschätzt werden und fast genauso ist es beim Speeddating. Wenn man richtig Glück hat, findet jede*r an diesem Abend eine nette Bekanntschaft oder gar die Liebe. Wenn man nicht so viel Glück (Übereinstimmungen) hat, war es ein lustiger/spannender Abend. Denn eins ist sicher, ich war noch auf keinem einzigen Speeddating, bei dem Frauen und Männer ausgeglichen waren. Es waren immer zu viele Männer – und manchmal gar zu viele Frauen -, sodass immer eine „Wartepause“ entsteht und jemand aussetzen musste, schon geht das Ganze nicht mehr auf.

Es gibt mittlerweile einige Anbieter – Varianten und hier nun der Vergleich sowie einige Erfahrungen.

Der Klassiker: Speeddating.de

Dieser Anbieter, ist wohl einer der ältesten – seit 2001 – von allen und ich erinnere mich noch genau an die Preise von früher, aber das war einmal. Wohl hat man seither auch die Seite immer nur stückweise optimiert. Mittlerweile darf Mann oder Frau, auch hier tiefer in die Tasche greifen und für 22,– € bist du dabei. Etwas entspannter, denn es sind »nur« 7 Frauen/7 Männer in sieben Minuten, also im eigentlichen Sinne genug Zeit, um die wichtigsten Fragen klären zu können. Kinder? Heirat? 😉

Irgendwie ist es dem Anbieter aber wohl wichtig, die Geschichte des Speeddatings näherzubringen und so ist dies an diesem Abend quasi die Einleitung, manche Moderator*innen sparen sich das aber. Dann geht es mit der Reise der Tische und den sitzenden Damen auch los und jede*r lernt in sieben Minuten im Idealfall sieben Menschen kennen. Mittlerweile hat der Anbieter wohl ein Personal/Location Problem, sodass einige Städte verschwinden und dann wieder angeboten werden. In meinem Test wurden leider einige Veranstaltungen abgesagt. Sonst kann jede*r bei diesem Anbieter wissen, dass er für Service und Erfahrung steht, auch wenn die Internetseite diesen Eindruck vielleicht etwas abschwächt.

Nach den sieben Minuten darf jede*r auf seinem Zettel, geheim, ein ja oder nein ankreuzen. Um es danach – direkt nach der Veranstaltung möglich – online auf der Seite des Veranstalters eingeben/ankreuzen zu können, nur so können dann wieder herum die Übereinstimmungen vom System des Anbieters ausgewertet werden. Und dafür benötigt man den Nicknamen, damit die Zuordnung gut klappt. Nur bei einem Match – also beide haben ein ja ausgewählt – erfährt dann der Gegenüber E-Mail-Adresse oder Handynummer, diese erhält jede*r zeitnah.

Der günstigste: DateYork.de

Verschoben, verschoben, endlich. So könnte man diesen Test beginnen und achtzehn angemeldete Teilnehmer*innen und acht waren an diesem Abend da. Wow! Die Menschheit hat eindeutig zu viel Geld. Die eine Teilnehmerin war so enttäuscht, man konnte es in ihrem Gesicht bereits ablesen. Man merkt den Unterschied deutlich, das einzige, was einen guten Eindruck gemacht hat, war der Kugelschreiber, das Blatt Papier hätte ich mir auch selbst mitbringen können. Die Dame, die als »Dating-Angel« durch den Abend führte, war nett und hatte eine gewisse Routine mitgebracht. Es war also nach so vielen Verschiebungen und das ist leider häufig bei diesem Anbieter – und ein derzeitiges Problem allgemein -, ein kurzer Abend.

Natürlich wanderte auch hier der Mann – denn auch dieser Anbieter besitzt nicht den Mut diese veraltete 70er-Sichtweise zu brechen – und bei nur vier Teilnehmerinnen war dies auch wirklich nicht schwer umzusetzen. Laut Dating-Angel gibt es in dieser Generation eh einen Männerüberschuss, das wohl bei vielen Veranstaltungen immer spürbar sei. Bei vier Möglichkeiten für 19,– €, gut, der Anbieter kann nichts dafür, dass nur so wenig gekommen sind und es dann wohl auch aufgegangen ist, mag wohl Schicksal sein. Trotzdem sind wohl die Termine irgendwie schlecht ausgewählt und auch die Verschiebungen hatten wohl so ihre Gründe, ob es wirklich achtzehn Teilnehmer*innen mal waren, das ist bei diesem Ergebnis irgendwie auch zweifelhaft, aber gut. Die Auswahl der Teilnehmer*innen kann man wenigstens gleich nach dem Abend online ausfüllen, um dann die Übereinstimmungen vielleicht per E-Mail zu erhalten – also wenn der/die Andere auch einen auswählt -. Und es gibt noch einen „Wie komme ich an“ Test, ob diesen wirklich jemand ausfüllt, fraglich. Er hat nichts mit dem Dating/Match an sich zu tun, sondern soll ein kleines Extra darstellen. Sonst bietet dieser Anbieter sogar noch ein Coaching an, das ist wohl wichtig für wirklich extrem schüchterne Menschen, ansonsten dürfte das sprechen bei allen noch funktionieren an so einem Abend.

Das Maximum: Speeddating-XXL.de

Ja, darauf muss jeder vorbereitet sein, also auf das XXL, denn es könnte anstrengend werden. Bei bis zu fünfzehn Kurzdates in dicht getakteten fünf bis sechs Minuten, die sind nicht für jeden etwas. Deshalb unterscheidet sich hier das klassische Speeddating eben mit der dieser Variante, aber auf XXL stehen ja so einige. Wer beruflich es gewohnt ist, den werden auch diese immer wieder neuen kurzen Eindrücke und Begegnungen nicht weiter stören, für andere kann es schon etwas wabbelig im Gehirn werden.

Was habe ich nochmal gefragt? Was habe ich nochmal geantwortet?

Der Abend ist leicht erklärt, die Frauen sitzen an den Tischen und der Mann wandert immer zur nächst höheren Tischnummer. In kurzen fünf bis sechs Minuten – abhängig von der Alterskategorie – die jede*r im Vorfeld bei der Buchung ausgewählt hat, lernen sich beide mal schnell kennen. Das reicht auch, wenn es nach dem Anbieter geht, viele Teilnehmer*innen finden das eher weniger. Der Preis ist das High End im Vergleich, für 29,- € bist du an diesem Abend dabei, es ist eben XXL, nicht mehr und nicht weniger. Dieser Anbieter hat mit leider auch so einige Absagen/Nichterscheinen von Teilnehmer*innen und so geht es meist nie hälftig auf.

Nach der fixen Zeit darf jede*r auf seinem Zettel, geheim, ein Herz in die Spalte machen, um es erst nach über zwölf Stunden online auf der Seite des Veranstalters eingeben/ankreuzen zu können, nur so können und werden die Übereinstimmungen gewertet. Und dafür benötigt man die Nummer und den Vornamen, sonst fällt die Zuordnung in der Liste etwas schwer. Nur bei einem Match, bis zu dieser Information vergehen wieder rund sechs Stunden – also beide haben ein ja – erfährt dann der Gegenüber E-Mail-Adresse oder Handynummer. Der/die eine sieht es als Spannung, andere wären dafür zu ungeduldig, Zeit muss jede*r in jeglicher Hinsicht mitbringen. In meinem Test kam diese E-Mail bedauerlicherweise nicht, aufgrund eines Systemfehlers seitens des Anbieters. Damit war es enttäuschenderweise im Ergebnis: kein Auswählen, kein Match …

Das stille Dating: Silent-Dating.de

derzeit noch offen/demnächst

» Dieser Artikel / diese Ausgabe, ist verfügbar bis zum 24.05.2028 «


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