Was alles ohne Auto?

Für einige kaum (mehr) vorstellbar, ein Leben ohne dem/der „Deutschen“ Liebling, das Auto. Wie es in meinem Steckbrief nachlesbar ist, erledige ich nun seit fast zwei Jahren alles per Fahrrad oder ab und an mit Carsharing. Ja, es ist ein kleine Umgewöhnung, denn klar, bin auch ich manchmal bequem. Eine gute Freundin meinte, ich versteh’ gar nicht, warum du die Getränkekästen nutzt. Denn aus dem Wasserhahn komme doch perfektes Trinkwasser. Das stimmt durchaus und klar, auch das würde meinen CO₂-Wert nochmals deutlich senken, aber meine CO₂-Bilanz kann sich trotzdem auf jeden Fall sehen lassen. In meinem bisherigen Leben bin ich erst zweimal mit dem Flugzeug geflogen, das schmälert im Vergleich zu anderen schon einmal deutlich meinen CO₂-Wert. Dann kommt die Sache mit dem Fahrrad und meinem geringen Fleischkonsum, unter dem Durchschnitt in der Gesellschaft. Wogegen ich nichts tun kann, ist die schlechte Außendämmung und damit einem spürbar höheren Heizungsverbrauch.

Aber ich wollte jetzt nicht damit prahlen oder Anerkennung, was ich alles fürs Klima mache. Sondern einfach mal einen kleinen Einblick geben, denn für mich das Interessanteste an der ganzen Auto-Geschichte ist die Verknüpfung im Bereich Dating. Immer wieder hatte ich für meinen Blog Speeddating, Face2Face, Socialmatch & Co getestet, also Dating-Formen, die ausschließlich in einem Restaurant stattfinden. Von Angesicht zu Angesicht. Und da kommt jede immer relativ schnell auf Beruf und Status. Klar, erzähle ich dann, dass ich kein Auto besitze und das (erste) Date eben nicht so klassisch ablaufen würde, dass ich sie nach Hause bringen würde. Zu Fuß garantiert, aber eben nicht mehrere Kilometer mit dem Klassiker Auto. Auch für Autosex oder der typischen Szene „möchtest du noch mit hereinkommen“, ist dadurch bei mir eben einfach seltener. Es ist aber eher die Reaktion der Damen immer interessant und spannend zu beobachten. Während Klimaschützerinnen sich unsterblich gleich in mich verlieben – kleiner Scherz – sind die anderen Damen erstmal geschockt. Das kann ich an verschiedenen Signalen oder Antworten schnell einordnen. Denn klar, einige Frauen denken da schon drei Schritte weiter: „Wie soll das denn funktionieren, wenn wir Kinder hätten“. Das Auto ist nun mal für einige unverzichtbar für Status, Spontanität, Familie und Bequemlichkeit. (Das Auto und die letzte Generation)

Die Auto-Industrie macht also ihre Werbung treffsicher und in diesem Zusammenhang gut, wenn es um diese Punkte geht. Denn klar, das möchten sich die wenigsten vorstellen, Urlaub, mit dem Zug und der ganzen Familie Tage später – natürlich wegen der Summe an Verspätung – am Urlaubsort anzukommen. Zumal der ÖPNV in einigen Landesteilen gar nicht vorhanden ist. Dann ist da ja noch der schwere Einkauf und gerade wenn eine Familie vorhanden ist, das kann jetzt wirklich nicht alternativ erledigt werden. Nein, ohne Auto und für die anderen der gewisse Status, geht es nicht!

Das ist die Meinung vieler, was natürlich die Auto-Industrie freut und schon wird weiter und hitzig darüber diskutiert, ob es das Verbrenneraus wirklich „schon“ ab 2035 geben wird. Gut, bis dahin ist noch viel Zeit, umwelt- oder klimaschädliche Verbrenner zu kaufen. Es gibt ja sonst, zum Glück noch das „H“ Kennzeichen. Und tut mir leid, diesen Verbrenner-Sound, den gibt es bei so einem Elektroauto einfach nicht. Und wofür wurde der Verbrenner sonst erfunden? Andererseits wird es dieses Verbot eh nie geben, nicht nur Dank Auto-Lobby. Bestimmt wird es dann nochmal verlängert, denn auch beim Atomstrom und Kohlestrom waren „wir“ darin relativ gut, denn sonst gäbe es einen Blackout. Und so ein etwas klimafreundlicheres E-Auto, das könne sich eh nicht jede*r leisten. Denn auch gebraucht kosten diese einfach noch deutlich viel. Außerdem spätestens, wenn jede*r so ein E-Auto besitzt, dann haben wir wirklich unseren Blackout! Ein Dilemma, aber Moment, das könnte doch der Markt regeln, das wäre doch ebenfalls eine gute Alternative. Aber jetzt wo die Demokratie immer mehr/öfter wackelt oder in einigen Ländern nicht existiert, sind wir wieder beim Thema, der Mensch schafft sich dank seiner Lebensweise eh selbst ab und dann brauchen wir auch nicht mehr aufs Auto zu achten.

Dieser Artikel enthält Satire und Ironie - Sätze.

» Dieser Artikel / diese Ausgabe, ist verfügbar bis zum 21.07.2028 «



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